Geschichte

2013

Zu Jahresbeginn gehörten noch 35 Mitglieder dem Chor an, davon 21 Aktivsänger. Als absoluter Höhepunkt im Sängerjahr führte die Chorgemeinschaft Männerchor Harmonie Wil und Männerchor Frohsinn Uznach unter der Leitung des gemeinsamen Dirigenten Kaspar Wagner am 27.04. in Uznach und am 28.04. in der Tonhalle Wil ein Konzert auf, an welchem auch die bekannte Wiler Sopranistin Nicole Bosshard und der Pianist Jaroslaw Netter, Rorschacherberg, mitwirkten. Die beiden Konzerte mit ihrem geschickt zusammengestellten Liederprogramm fanden in Uznach wie in Wil ein grosses und begeistertes Publikum. Weitere Fixpunkte im Jahresprogramm waren die Auftritte vom 22.06. am Alttoggenburger Sängertag in Jonschwil, von welchem die Sänger das Prädikat „vorzüglich“ nach Hause brachten, und vom 14.09.2013 am Hinterthurgauer Sängertag in Rickenbach, wo ohne Bewertung ungezwungen gesungen werden konnte. Bei beiden Anlässen konnten die Harmonianer auf die Mithilfe von Sängerkollegen aus Uznach zählen; anderseits halfen die „Wiler“ ihren Uznacher Freunden bei deren Auftritt am Sängerfest vom 08.06. in Amden aus. Noch vor den Sommerferien fassten die Harmonianer den einstimmigen Beschluss, geschlossen als Verein den benachbarten Chor „Sing mit Dietschwil“, welcher ebenfalls unter der Leitung von Kaspar Wagner steht, bei seinen drei Adventskonzerten in Weinfelden, Kirchberg und Bazenheid gesanglich zu unterstützen. Mitte August wurden die intensiven gemeinsamen Proben in Kirchberg und in Wil aufgenommen, galt es doch, insgesamt 20 Lieder in deutscher, englischer und lateinischer Sprache sowie in einem afrikanischen Dialekt einzustudieren. Manche der Werke waren den Harmonianern wenig bis gar nicht bekannt, was deshalb für diese eine besondere Herausforderung darstellte. Vor allem die Proben im November führten teilweise bis an die Grenzen der Belastbarkeit, doch nach dem ersten erfolgreichen Konzert vom 29. November in Weinfelden, welches bei den zahlreichen Zuhörern äusserst gute Aufnahme gefunden hatte, war bei der ca. 60-köpfigen Sängerschar eine spürbare Erleichterung feststellbar. So konnte man relativ unbelastet an die weiteren Konzerte vom 1. Dezember in Kirchberg und vom 8. Dezember in Bazenheid herangehen. An beiden Orten konnte wiederum ein zahlreiches und begeistertes Publikum begrüsst werden. Quasi „ausser Programm“ wurde am 7. Dezember die Weihnachtsfeier des Rotary-Club Wil und Umgebung in der Tonhalle Wil mit zwei Liederblöcken umrahmt. Mit dem Glühweinverkauf und der daran anschliessenden Jahresabschlussfeier wurde am 15. Dezember der Schlusspunkt unter ein ausserordentlich forderndes, aber sehr erfolgreiches, Vereinsjahr gesetzt.

2012

Am 01.01. hielten 40 Mitglieder, davon 25 Aktive, dem Chor die Treue. Der sinkende Mitgliederbestand, insbesondere die abnehmende Zahl von Aktivsängern, gab je länger je mehr zu Sorgen Anlass. An einer eigens einberufenen Mitgliederversammlung befassten sich die Sänger mit der Zukunft des Chores, ohne dass ein greifbares Ergebnis erzielt werden konnte. Am 02.06. nahm der Chor am Fürstenländer Sängertag in Niederhelfenschwil teil und erhielt für die drei auswendig vorgetragenen Lieder „Amen“, „the lion sleeps tonight“ und „Wohlauf, ihr Gäste“ die Benotung „sehr gut“. Am 01.07. wurde das gleiche Liederprogramm am Schaffhauser Kantonalgesangfest in Büsingen vorgetragen. Die dafür erhaltene Bewertung mit lediglich „gut“ war für Dirigent wie Sänger enttäuschend und konnte nicht nachvollzogen werden. Nach den Sommerferien begann die Einstudierung des Programms für die Ende April 2013 gemeinsam mit dem Männerchor Frohsinn Uznach stattfindenden beiden Konzerte. Mit einem Offenen Singen vom 02.12. zum Beginn der Advents- und Weihnachtszeit im Kapuzinerkloster Wil wurde das Sängerjahr in gesanglicher Hinsicht abgeschlossen.

2011

Anfang Jahr gehörten 47 Mitglieder, davon 25 Aktivsänger, dem Chor an. In gesanglicher Hinsicht hatte dieser unter dem neuen Dirigenten Kaspar Wagner einen völlig anderen Weg eingeschlagen, was nicht jedem Sänger leicht gefallen war. Dass die neue Ausrichtung richtig war, zeigte sich eindrücklich am St. Galler Kantonalgesangfest in Marbach-Rebstein, an welchem der Chor am 21.05. mit drei auswendig vorgetragenen Liedern von den Experten das Prädikat „sehr gut“ erhielt. Dieser Erfolg konnte am Thurgauer Kantonalgesangfest vom 25.06. in Sirnach mit den gleichen Vorträgen wiederholt werden. Sehr erfreulich war auch das Offene Singen vom 27.11. zur Einstimmung auf die Adventszeit in der Kreuzkirche Wil, welches von einem Ensemble des Frauenchors ehemaliger Kathischülerinnen Wil mitgestaltet wurde. Weitere besondere Ereignisse waren am 03.03. die Wahl von Hans Sonderegger als neuer Präsident des Chores, nachdem der bisherige Präsident Hampi Hermann seinen Rücktritt erklärt hatte, und die Sängerreise vom 17.-19.06.2011 in die Zentralschweiz. Zudem hegte der Vorstand erste Gedanken in Bezug auf die Organisation eines gemeinsamen Konzertes mit dem Männerchor Frohsinn Uznach im Frühjahr 2013, welcher ebenfalls von Kaspar Wagner dirigiert wird.

2010

Am 01.01. zählte der Verein 52 Mitglieder, davon 28 Aktivsänger. Es kann nicht verschwiegen werden, dass das Jahr sowohl für die Sänger wie für den Vorstand keinen einfachen Beginn hatte, nachdem einige „Altlasten“ aus dem Vorjahr übernommen werden mussten. Insbesondere machten die fehlende Motivation diverser Sänger und die latente Missstimmung im Chor allen zu schaffen, was schlussendlich den Vorstand veranlasste, das Arbeitsverhältnis mit dem Dirigenten Kurt Koch aufzulösen und damit dem Chor einen Neuanfang zu ermöglichen. Am 16.06. wurde Kaspar Wagner, Thal, von einer a.o. Mitgliederversammlung zum neuen Dirigenten gewählt, und schon die ersten Proben zeigten in gesanglicher Hinsicht eine völlig andere Ausrichtung als das bisher gewohnte. Daneben überzeugte der neue Dirigent auch mit seiner gewinnenden und fröhlichen Ausstrahlung. Infolge des Dirigentenwechsels musste in diesem Jahr auf öffentliche Auftritte verzichtet werden.

2009

Am 01.01. zählten sich noch 52 Mitglieder, davon 32 Aktive, zum Bestand der Harmonianer. Im Winter 2008/2009 hatten sich diese in intensiven Proben auf die beiden Konzerte zusammen mit dem Frauenchor Flawil vom 14.03. in der Kreuzkirche Wil und vom 15.03. in der Kirche Flawil-Oberglatt vorbereitet. Das aus der Feder des Obertoggenburger Komponisten Peter Roth stammende volkstümliche Sakralwerk „Juchzed und singed“, welches unter Mitwirkung der Appezeller Frauestriichmusig und der Sopransolistin Monica Mutter einem begeisterten Publikum vorgetragen wurde, wusste vollends zu begeistern. Am 06.06. nahm der Chor am total verregneten Rheintaler Gesangfest in Altstätten teil, wo er mit den Wettliedern „Das klinget so herrlich“ und „Andalusisches Abendlied“ lediglich das Prädikat „Befriedigend“ erreichte. Am 12.12. gestaltete der Chor in der Kreuzkirche ein Offenes Singen zur Weihnachtszeit, welches beim recht zahlreichen Publikum guten Anklang fand.

2008

Am 01.01. nahmen 57 Harmonianer, davon 35 Aktive, das neue Sängerjahr in Angriff. Dieses brachte dem Chor in der Person von Hampi Hermann einen neuen Präsidenten, nachdem Werner Mattmann nach einigen verdienstvollen Jahren dieses Amt zur Verfügung gestellt hatte. Auf Einladung des Jodelclubs Wil umrahmten die Harmonie und ein russisches Instrumentalensemble am 02.03. das Frühlingskonzert der Jodler mit verschiedenen gesanglichen und musikalischen Beiträgen. Nebst verschiedenen internen Anlässen stand als gesanglicher Höhepunkt die Vorbereitung auf das Schweiz. Gesangfest in Weinfelden im Mittelpunkt. Aus der Mitte des Chores war für diesen Anlass ausdrücklich die Wiedereinstudierung der „Schilflieder“ von Heinrich Sutermeister gewünscht worden, und es zeigte sich nun bei der Aufführung am 07.06. in der kath. Kirche Weinfelden, dass sich der Chor mit diesem Werk, wie auch mit dem zweiten Lied „Frauen sind anders“ selber überfordert hatte, weshalb für den Vortrag nur das Prädikat „gut“ erteilt worden ist. Gesellschaftlicher Höhepunkt in diesem Jahr war eindeutig die Sängerreise vom 27.-29.06. an die Mosel (weit und streng, aber sehr gemütlich …). Zudem wurden für ein gemeinsames Konzert mit dem Frauenchor Flawil im Frühjahr 2009 die ersten Weichen gestellt.

2007

Zu Jahresbeginn zählte die Harmonie Wil total 58 Mitglieder, wovon 38 Aktivsänger. Am 28.02. wurde Christian Ringendahl mit dem verdienten Dank der Sänger für sein gutes Wirken und seine Kameradschaft als Dirigent verabschiedet. Bereits eine Woche vorher, bzw. am 21.02., wurde von einer Mitgliederversammlung Kurt Koch, St. Gallen, zum neuen Dirigenten gewählt. Mit Rücksicht auf den Dirigentenwechsel zeigte sich das gesangliche Jahresprogramm relativ bescheiden; insbesondere wurde vom Chor beschlossen, in diesem Jahr an keinem grossen Gesangsfest teilzunehmen. Am 08.09. besuchte der Chor den Fürstenländer Sängertag in Oberbüren und wurde für den Vortrag der Komposition „Das klinget so herrlich“ von W.A. Mozart / Lorenz Maierhofer mit dem Prädikat „sehr gut“ ausgezeichnet.

2006

Am 01.01. gehörten 61 Mitglieder, davon 40 Aktive, dem Chor an. Der grösste Teil des Sängerjahres wurde der Vorbereitung auf das grosse Herbstkonzert vom 05.11. in der Tonhalle Wil gewidmet, welches zusammen mit dem Jugendorchester Wil und einem Frauenchor ad hoc vor vollem Hause stattfand. Dieser Grossanlass wurde als Benefizkonzert zugunsten „Wil baut Gollapalli und Paluru / Wil für Indien“ durchgeführt. Der nach Abzug der Unkosten übrig gebliebene Reingewinn wurde von den Organisatoren praktisch stillschweigend eingestrichen, ohne dass man dafür ein Wort des Dankes erhalten hätte … Sehr ernüchternd war die Teilnahme am Bündner-Kantonalgesangfest vom 17.06. in Chur, wo man sich mit drei anspruchsvollen Liedern der Jury stellte und dafür die schlechte Bewertung „befriedigend“ erhielt (nur „nicht befriedigend“ wäre noch schlechter gewesen!). Sehr bedenklich war jedoch die Bemerkung im Expertenbericht „nicht auswendig gesungen, was jedoch für diese drei nicht einfachen Stücke verständlich ist“. Wenn die Experten genau hingeschaut hätten, hätte ihnen auffallen müssen, dass während des gesamten Vortrages keiner der Sänger ein Notenblatt in den Händen gehalten hat! Am 26.11. reichte Dirigent Christian Ringendahl aus gesundheitlichen Gründen auf Ende Februar 2007 seinen Rücktritt ein, was allgemein als schwerer Verlust für den Chor empfunden wurde.

2005

Nach dem intensiven Jubiläumsjahr 2004 nahm die Harmonie Wil, zu welcher am Anfang des Jahres 62 Mitglieder, davon 40 Aktivsänger, gehörten, wieder ihren „gewohnten“ Betrieb auf. In gesanglicher Hinsicht war die Teilnahme am St. Galler Kantonalgesangfest „Choropen“ Gossau vom 29.05. ein besonderer Höhepunkt. Mit der Bewertung „sehr gut“ durfte der Chor zufrieden sein, hatte er sich doch mit dem von ihm selbst bestimmten Werk „Trösterin Musik“ von Anton Bruckner eine äusserst anspruchsvolle Aufgabe gestellt, welche er zumindest zum grössten Teil erfüllte. Ein geselliger und gemeinschaftsstiftender Anlass war die Sängerreise vom 17.-19.06. ins Greyerzerland. Mit Führung von Festbeizen am Ostschweiz. Tambourenfest in Wil und am Stadtfest Wil wurde die Vereinskasse etwas aufgemöbelt und im Herbst befassten sich Vorstand und Dirigent mit der Durchführung eines Konzertes im Jahr 2006.

Das Jubiläumsjahr 2004
Als beim mitternächtlichen Jahresübergang alle Wiler Glocken machtvoll das Alte Jahr verab-schiedeten und das Neue Jahr mit ihren harmonischen Klängen begrüssten, dachte wohl man-cher Harmonianer insgeheim auch an das für ihn anbrechende Jubiläumsjahr. Am 10.01. wur-de dieses im Kreise der Harmonie-Familie anlässlich der beliebten Neujahrsbegrüssung im Rest. „Freihof“ besonders festlich willkommen geheissen.
Am 06.03.2004 trafen sich die Sänger zur Jubiläums-Hauptversammlung im Rest. „zum Wilden Mann“. Präsident Werner Mattmann blickte auf die vergangenen 125 Jahre zurück und stellte mit Befriedigung fest, dass die Eckpfeiler der Harmonie – Kameradschaft, qualitativ guter Chorgesang, Zusammengehörigkeitsgefühl – nach wie vor Bestand haben. Eine besondere Eh-re wurde Vizedirigent Willi Schmid zuteil, welcher auf volle 60 Jahre Mitgliedschaft in der Har-monie zurückblicken durfte.
Trotz reichbefrachtetem Programm im Hinblick auf das Jubiläumskonzert vom 16.05.2004 lies-sen es sich die Harmonianer nicht nehmen, am Samstag, 08.05.2004, einer liebgewordenen Tradition zu folgen und den Vorabendgottesdienst in der Kirche St. Peter mit festlichen Liedern zu umrahmen. Damit wurde einerseits den Frauen und Müttern zu „ihrem Festtag“, dem Mutter-tag, ein musikalischer Blumenstrauss überreicht, anderseits aber allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Gottesdienst ganz allgemein eine grosse Freude bereitet. Die Kirche war bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, und vor dem Schlusssegen ertönte auf Einladung von Pfarrer Franz Beerli, welcher den Gottesdienst zelebrierte, ein mächtiger Applaus aus dem Kirchen-schiff hinauf auf die Empore. Besonders freute die Sänger auch die mehrfache Werbung für das Jubiläumskonzert, welche Pfarrer Beerli in seine Dankesworte am Schluss des Gottes-dienstes einfliessen liess.
Am Sonntagabend, 16.05.2004, strömte eine festlich gestimmte Gesellschaft der Tonhalle ent-gegen, um am Jubiläumskonzert teilzunehmen. Die Harmonianer freuten sich sehr, dass sie vor einem gut besetzten Haus auftreten durften. Das reichhaltige musikalische Programm mit 15 Liedern aus fünf Jahrhunderten, die mitreissenden Sologesänge des Baritons Michael Pavlu, die subtile Begleitung am Flügel durch Andrea Ringendahl, Gattin des Harmonie-Dirigenten, und die vom Aglaia-Trio dargebotene Kammermusik wurden vom dankbaren Publi-kum mit einem grossen Applaus belohnt. Im Anschluss an das Konzert fand ein kurzer Festakt statt mit Ansprachen von Präsident Werner P. Mattmann, Stadtpräsident Dr. Bruno Gähwiler, Werner Gebert als Vertreter des Kantonalgesangvereins und Paul Holenstein, welcher für den Patenchor Concordia die Glückwünsche überbrachte. Mit einem geselligen Beisammensein im „Turm“ neben der Tonhalle wurde der eindrückliche Konzert- und Jubiläumsabend abgeschlos-sen.
Am Sonntag, 27.06.2004, erwiesen die Harmonianer dem befreundeten Männerchor Gähwil, welcher ebenfalls seinen 125. Geburtstag feierte, die Ehre. Die Gähwiler hatten weder Aufwand noch Mühe gescheut, um ein eindrückliches Fest, an welchem die ganze Dorfgemeinschaft An-teil nahm, zu organisieren. Bei herrlichem Sommerwetter fanden sich 41 Chöre ein, um ihre Wettgesänge vorzutragen. In der schmucken Dorfkirche sang die Harmonie Wil vier Renais-sancelieder, also etwas ausserhalb der traditionellen Männerchorliteratur, und wusste damit Ju-ry und Publikum zu begeistern. Das erreichte Prädikat „vorzüglich“ war der Lohn für den Pro-benaufwand und bewies den Sängern und ihrem Dirigenten Christian Ringendahl einmal mehr, dass man Neues wagen und damit gewinnen kann.
Am Samstag, 03.07.2004, feierte die Stadt Wil „1250 Jahre Ersterwähnung von Wil“ mit einem grossen Fest in der Oberen Bahnhofstrasse. Die jubilierende Harmonie liess es sich nicht nehmen, mit der immerhin zehnmal älteren Stadtgemeinde zu feiern. Zum einen erfreute sie mit einem bunten Liederstrauss im voll besetzten Festzelt die dankbaren und kräftig applaudie-renen Zuhörerinnen und Zuhörer, zum anderen führte sie während des ganzen Festes ein „Harmonie-Beizli“, welches regen Zuspruch fand.
Am traditionellen „Bäre-Fescht“ vom 28./29.08.2004 führten die Harmonianer in einem Festzelt beim Kirchplatzschulhaus ihre ebenso traditionelle „Harmonie-Beiz“, welche einen gewaltigen Zuspruch fand. Viele Sänger, teilweise auch ihre Frauen, halfen vor und hinter dem Buffet oder in der Küche tatkräftig mit, und diejenigen, die gerade nicht engagiert waren, sorgten dafür, dass via eigene Konsumation die Festkasse gefüttert wurde. Erste Hochrechnungen zeigten, dass mit einem „noch nie da gewesenen Gewinn“ gerechnet werden durfte; die Sänger und der dankbare Kassier konnten sich freuen.
Am Mittwoch, 08.09.2004, folgte der Chor einer Einladung zum Abendständchen im Altersheim Sonnegrund, Kirchberg. Mit einem reichhaltigen Liederstrauss wurden die dankbaren Zuhöre-rinnen und Zuhörer verwöhnt und anschliessend fand der Einfachheit halber gleich im Alters-heim noch eine intensive Probe statt, und dann wurde mit einem geselligen Beisammensein der Abend abgeschlossen.
Der Sonntag, 21.11.2004, zeigte sich spätherbstlich strahlend. Als kurz vor 17.00 Uhr die Glo-cken der Stadtkirche St. Nikolaus erklangen, galt dies einer festlich gestimmten Gesellschaft, welche die Kirche bis fast auf den letzten Platz füllte, und dann vor allem dem Männerchor Harmonie Wil, welcher zum Abschluss des Jubiläumsjahres zum geistlichen Konzert eingela-den hatte. Mit Gesängen aus der Zeit der Gregorianik bis in die Romantik präsentierten die Harmonianer ein äusserst anspruchsvolles Programm, welches mit ebenso festlichen Beiträgen der beiden Solisten Georg Enderwitz, Orgel, und Hermann Ulmschneider, Trompete, umrahmt wurde. Mit stürmischem Beifall verdankte das Publikum Sängern, Solisten und Dirigent Christi-an Ringendahl, welcher im Jubiläumsjahr eine grossartige Leistung erbracht hatte, das äus-serst gelungene Festkonzert. Anschliessend versammelte sich die Harmonie-Familie mit eini-gen Ehrengästen zu einem festlichen Nachtessen und anschliessendem frohen Beisammen-sein im Ulrich Rösch-Saal des Hof zu Wil, womit der Schlussstrich unter ein erfülltes, intensives und ganz besonderes Harmoniejahr gezogen wurde.
Und wiederum läuteten am 31.12. kurz vor Mitternacht alle Wiler Glocken, um in gewaltigem Chor das Alte Jahr zu verabschieden. Wohl jede und jeder zog für sich seine persönliche Bi-lanz, schaute zurück auf das Vergangene, dachte an Schönes und an weniger Gutes, an Er-reichtes und vielleicht auch an unerfüllt gebliebene Wünsche. Sicher hing auch der eine oder andere Harmonianer beim Jahresübergang solchen Gedanken nach, und ebenso sicher war, nebst allem anderen, ein Gefühl der Dankbarkeit dabei, einen Dank für alles, was man erfahren und erhalten durfte, aber auch ein Dank an unseren Schöpfer, welcher seine schützende Hand vor allem auch in diesem ganz besonderen Jahr über die Harmonie Wil und ihre Sänger gehal-ten hatte.
Die vorstehende Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es würde zuweit führen, wenn jede Aktivität aufgeführt werden müsste. Selbstverständlich war in den vergangenen 25 Jahren die Harmonie vielfach „tätig“, sei dies an diversen weltlichen und kirchlichen Anlässen, Ständchen, Führung von Festwirtschaften etc. Sie hat in all‘ diesen Jahren ihre gesellschaftli-che Stellung in der Stadt Wil behalten. Wie bei anderen Männerchören auch, ist der Lauf der Zeit an der Harmonie nicht spurlos vorübergegangen. Waren vor 20 Jahren Auftritte mit bis zu 100 Mann eine Selbstverständlichkeit, sind es heute noch gut 40 Sänger, welche mit viel En-gagement und auch „Herzblut“ sich dem Chor verbunden fühlen. Wie es im menschlichen Le-ben so ist, hat auch die Harmonie Höhenflüge erlebt und Tiefpunkte erlitten. Viele Erfolge konn-ten gefeiert und etwa ein Rückschlag musste verdaut werden. Auf eines kann aber die Harmo-nie nach wie vor stolz sein und dafür ist sie auch bekannt: auf die tiefe Kameradschaft, welche ihre Mitglieder prägt und sie verbindet.
Es ist der Harmonie zu wünschen, dass sie auch in der kommenden Zeit ihrem Namen gerecht bleibt und in der vielfältigen „Vereinslandschaft“ der Stadt Wil weiterhin ihren gebührenden Platz einnimmt!
2003

Die ersten Monate des Jahres dienten hauptsächlich den Vorbereitungen auf das kommende Jubiläumsjahr. Am 21.06. traten die Harmonianer am Thurgauer Gesangfest in Aadorf vor die Jury und ein grosses Publikum und brachten drei deutsche und drei italienische Renaissancelieder zu Gehör. Der Vortrag begeisterte alle, und das von den Experten erteilte Prädikat „vorzüglich“ war der Lohn für den grossen Einsatz an den Proben. Dem Chor wurde damit aber auch bestätigt, dass er sich gesanglich auf gutem Weg befindet und mit dem neuen Dirigenten weitere Erfolge erringen kann, wenn der „Betrieb“ so weiter läuft. Zur Probe vom 27.08. waren auch die Frauen eingeladen. Immerhin 16 „Ladys“ taten der Harmonie die Ehre an und musterten ihre besseren Hälften auf ihren gesanglichen Einsatz. Diese sozusagen fast normale Probe wurde mit einem gemütlichen Umtrunk abgeschlossen. Mit Beginn des Herbstes wurden die Proben praktisch ausschliesslich auf das Programm des Festjahres 2004 ausgerichtet. Dem Dirigenten Christian Ringendahl gelang (und gelingt!) es meisterhaft, jede Probe abwechslungsreich zu gestalten und aus jedem Mittwochabend ein Erlebnis zu machen.

2002

Am Jahresanfang zählte der Chor 63 Mitglieder, davon 43 Aktivsänger. Die ersten Wochen und Monate waren geprägt durch die Suche nach einem neuen Dirigenten. Nach Probedirigaten verschiedener Interessenten wurde Christian Ringendahl, Markdorf D, am 10.04. dem Chor zur Wahl präsentiert und von den 34 anwesenden Sängern einstimmig zum neuen Dirigenten gewählt. Nach dem Muttertagssingen vom 11.05. in der Kirche St. Peter wurde die scheidende Dirigentin Anke Litzenburger im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins verabschiedet. Am 05.06. nahm der neue Dirigent offiziell seine Tätigkeit bei der Harmonie auf. Die Sänger merkten schnell, dass sie mit ihm einen ausgewiesenen Vollprofi zu ihrem musikalischen Leiter erkoren und gleichzeitig einen guten Kameraden gefunden hatten; eine glückliche Verbindung, die nur von Vorteil sein kann! Bald wurden mit ihm zusammen die ersten Weichen für das Jubiläumsjahr 2004 gestellt und mit den von ihm präsentierten, und vom Chor angenommenen, Liedern aus der Zeit der Renaissance kam wieder ein neues gesangliches Element in die Harmonie. Vom 14.-16.06. reisten die Harmonianer ins Südtirol, nach Ehrwald am Fusse der Zugspitze und schlussendlich noch in die Gegend von Füssen. Es war eine äusserst gelungene Reise, welche viel Kultur und Gesang und vor allem viele gemütliche Stunden brachte. Am 22.09. wurde beschlossen, im Jubiläumsjahr 2004 zwei Konzerte aufzuführen.

2001

Auf die Hauptversammlung vom 10.03. hatte Präsident Dr. Roman Blöchlinger seinen Rücktritt eingereicht. Während 14 Jahren war er der Harmonie mit viel Engagement vorgestanden und hatte diese durch Höhen und Tiefen der Zeit geführt. Zu seinem Nachfolger wurde Werner P. Mattmann gewählt. Damit wurde diesem der Weg zu einer steilen Karriere geöffnet, denn nur neun Wochen später wurde er zum Präsidenten des St. Gallischen Kantonalgesangvereins gewählt. Am 01.07. stellte sich der Chor am Alttoggenburger Sängertag in Bazenheid mit dem kroatischen Volkslied „Mala moja“ der Bewertung und erreichte für seinen Vortrag ein „sehr gut“. Der Herbst war gekennzeichnet durch intensive Proben auf das Konzert vom 03.11. im Stadtsaal, welches gemeinsam mit dem befreundeten Frauenchor Schwarzenbach durchgeführt wurde. Das musikalische Programm fand durchaus Gefallen. Leider blieb der Publikumsaufmarsch weit unter den Erwartungen und der Stadtsaal selber vermochte als Konzertraum nicht zu überzeugen. Am 24.11. wurde das gleiche Konzert im Mehrzwecksaal Schwarzenbach aufgeführt, wo ein „volles Haus“ die Anstrengungen der Sängerinnen und Sänger belohnte. Schon während des ganzen Jahres war im Chor eine latente Spannung spürbar, welche sich laufend verstärkte. Zwischen einer Gruppe Sänger und der Dirigentin stimmte „die Chemie“ nicht mehr, sodass sich der Vorstand zum Handeln veranlasst sah. In gegenseitigem Einvernehmen reichte Anke Litzenburger auf Ende Jahr ihren Rücktritt als Dirigentin ein und sicherte zu, den Chor bis zum Antritt ihres Nachfolgers oder Nachfolgerin weiter zu dirigieren. Am 15.12. erfolgte mit der Mitwirkung an der LIHO-V-Adventsfeier in der Aula Lindenhof der letzte offizielle Auftritt für dieses Jahr.

2000
Dieses Jahr brachte keine eigentlichen Höhepunkte. Vorstand und Chor befassten sich intensiv mit der Zukunft der Harmonie. Am 29.03. wurde beschlossen, auf die Teilnahme am Schweizerischen Gesangfest im Wallis zu verzichten und die bereits eingereichte Anmeldung zurückzuziehen. Am 13.05. wurde traditionsgemäss der Muttertagsgottesdienst in der Kirche St. Peter gesanglich umrahmt. Erstmals wurde nach dem Gottesdienst allen Frauen ein kleines Blumentöpfchen überreicht; eine Geste, welche sehr guten Anklang gefunden hatte. Am 05.07. wurde auf dem Hofplatz ein gesanglich reichhaltiges Ständchen durchgeführt. Trotz Werbung war der Publikumsaufmarsch äusserst dürftig. Am 21.11. beschloss der Chor mehrheitlich, seine gesangliche Zukunft weiterhin mit der Dirigentin Anke Litzenburger zu gestalten. Am 09.12. wurde auf Einladung des LIHO-V die Chlausfeier im Schulhaus Lindenhof gesanglich gestaltet und als festlicher Abschluss des Jahres umrahmte die Harmonie am 16.12. die Weihnachtsfeier im Alterszentrum Sonnenhof.
1999

Zu Jahresbeginn zählte der Chor 71 Mitglieder, davon 50 Aktivsänger. Die Zeit bis zum Kantonalen Gesangfest in Bad Ragaz war geprägt durch intensive Probenarbeit am Wettlied „Roslagsvar“. Es darf nicht verschwiegen werden, dass dieses Lied etlichen Sängern je länger je mehr zu schaffen machte und die Stimmung im Chor beeinträchtigte. Am 12.06. sah man mit etwelcher Spannung dem Auftritt vor der Jury entgegen. Mehr als 40 Sänger richteten ihr Augenmerk auf die Dirigentin, sangen gelöst und auswendig den Wettgesang, stellten fest, dass sogar der Experte applaudierte und nahmen kurze Zeit später freudig die Festurkunde mit dem Prädikat „vorzüglich“ entgegen. Vom 27.-29.08. folgten (nur!) 22 Sänger der Einladung zur Harmonie-Reise in den schweizerischen und französischen Jura. Solothurn-Biel-Neuchâtel-Val de Travers-Pontarlier-Morteau-La Chaux-de-Fonds waren die Stationen, die von den Sängern „angefahren“ und eingehend genossen wurden. Am 22.10. umrahmte der Chor zusammen mit vielen anderen Vereinen die Einweihung des neuen Wiler Stadtsaales. Mit den vier auswendig vorgetragenen Liedern wurde der Geschmack des zahlreichen Publikums voll getroffen.

1998

Am 14.03. wählte der Chor an seiner Hauptversammlung Anke Litzenburger aus Konstanz zu seiner neuen Dirigentin. Wegen Verschiebung des Probetages von Mittwoch auf Freitag bis zum definitiven Antritt der Dirigentin nach den Sommerferien verlief der Probenbetrieb eher „auf Sparflamme“. Gesanglich versuchte die Dirigentin, mit neuem, vor allem „fremdsprachigen“, Liedergut, etwas frischen Wind in die Harmonie zu bringen. Auf ihre Anregung wurde am 23.09. der mutige Entscheid gefällt, im kommenden Jahr anlässlich des Kantonalgesangfestes in Bad Ragaz mit dem schwedischen Lied „Roslagsvar“, selbstverständlich auf schwedisch gesungen, vor die Jury zu treten. Schon am Sonntag vorher, 20.09. (Bettag) hatte der Chor beim ökumenischen Gottesdienst auf dem Hofplatz zwei in englischer Sprache gesungene Gospels vorgetragen und damit ein mehrheitlich positives Echo ausgelöst.

1997

Zu Beginn dieses Jahres zählte der Chor 72 Mitglieder, wovon 52 Aktivsänger. In diesem Jahr gedachte die Musikwelt des 200. Geburtstages von Franz Schubert. Auf Anregung des Dirigenten Martin Baur beschloss die Harmonie, im Herbst zusammen mit dem Cäcilienverein Kirchberg, einem Orchester und einem Solistenquartett ein grosses Schubert-Konzert aufzuführen. Unbestreitbarer und unvergesslicher Höhepunkt dieses Jahr war jedoch der schon nach der Fahnenweihe 1995 beschlossene Gegenbesuch in Erfurt. Vom 08.-11.05. reisten 40 Harmoni-aner mit Gattinnen und „zugewandten Orten“, insgesamt 80 Personen, ins ferne, vielen noch unbekannte deutsche Bundesland Thüringen. In Erfurt wurde ihnen von den dortigen Sängerkollegen ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Am 09.05. wurde unter der fachkundigen Führung von Erfurter Sängerkollegen das nahe gelegene Weimar, Geburtsstadt von Schiller und Goethe, besucht und am Abend trafen sich die beiden Chöre zur gemeinsamen Probe, um dem grossen Konzert vom nächsten Tag den „letzten Schliff“ zu geben. Am 10.05.1997 zog die grosse Harmonie-Familie hinter der neuen Fahne durch die Innenstadt zum Erfurter Rathaus, wo im eindrücklichen Festsaal der offizielle Empfang durch die Stadtbehörden erfolgte. Anschliessend erfolgte eine geführte Besichtigung der historischen Altstadt. Am späten Nachmittag trugen die 110 Sänger von Erfurter Männerchor und Harmonie in der mittelalterlichen St. Severi-Kirche den schätzungsweise 1’000 bis 1’500 Zuhörern, welche die Kirche bis auf den letzten Stehplatz (über-)füllten, unter der Leitung von Prof. Gert Frischmuth und Martin Baur ihre intensiv einstudierten Werke vor. Gemeinsam wurden Gesänge von Beethoven, Bruckner, Schubert, Silcher, Nägeli und anderen Komponisten aufgeführt. Der von der Harmonie allein bestrittene Konzertteil wurde ausschliesslich mit Werken von Schweizer Komponisten gestaltet. Die begeisterten Zuhörer verdankten das überaus gelungene und dankbar aufgenommene Konzert mit gewaltigem Applaus und einer „Standing Ovation“. Am 11.05. (Muttertag) sangen die Harmonianer in der Pfarrkirche St. Lorenz zum Gottesdienst sechs Lieder und nach dem Mittagessen kam die Stunde, wo man mit einiger Wehmut voneinander Abschied nehmen musste. Dieses eindrückliche, von tiefer gegenseitiger Freundschaft geprägte Gemeinschaftserlebnis blieb bis heute unvergessen; diejenigen, die dabei gewesen sind, zehren immer noch davon! Am 15.06. brachte der Chor am Alttoggenburger Sängertag in Bazenheid die „Schilflieder“ von Heinrich Sutermeister zur Aufführung. Diesem auswendig vorgetragenen Wettgesang erteilten die Experten 55 von 60 möglichen Punkten und damit das Prädikat „vorzüglich“. Am 26.06. teilte Dirigent Martin Baur dem Vereinspräsidenten seinen Entscheid mit, die gesangliche Leitung der Harmonie zufolge Uebernahme eines anderen Chores in Zürich auf Ende November abzugeben. Am 14.09. führten Harmonie und Cäcilienverein Kirchberg anlässlich des Festgottesdienstes zum Heiligkreuzfest in Kirchberg die Messe in B-Dur von Franz Schubert auf. Am 09.11. fand in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kreuzkirche Wil das grosse Schubert-Konzert statt, wiederum mit der Aufführung der Messe in B-Dur und ausgewählten Männer-chorgesängen. Dieses war der letzte Auftritt unter der Leitung des scheidenden Dirigenten Martin Baur, welcher am 26.11. im Rahmen einer internen Feier von der Harmonie verabschiedet wurde. Viele Sänger liessen ihn nur ungern ziehen, denn in seinen acht Jahren als Dirigent der Harmonie waren mit ihm manche Erfolge erzielt worden.

1996

Gesanglicher Höhepunkt des Jahres war am 09.06.1996 die Teilnahme am Schaffhauser kantonalen Sängertag in Gächlingen. Unter der Leitung von Martin Baur wurden in der völlig überfüllten Dorfkirche die „Schilflieder“ von Heinrich Sutermeister vorgetragen. Der Experte erteilte für die gelungene Aufführung, welche einen überzeugenden Gesamteindruck hinterlassen habe, die Bewertung „sehr gut“. Anschliessend verbrachten die Sänger noch einige gemütliche Stunden in diesem heimeligen Rebendorf. Gesellschaftlich ebenso auf der Höhe war man vom 06.-08.09. bei der Harmonie-Reise ins Piemont, wo den flüssigen wie festen kulinarischen Ge-nüssen lebhaft zugesprochen wurde.

1995

Mit 58 Aktivsängern nahm der Chor ein „grosses Sängerjahr“ in Angriff. Das (für die Sänger) verlängerte Wochenende vom 25.-28.05. wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben! Am 25.05. durfte der als Gastchor eingeladene Männerchor Erfurt, begleitet von ihren Lebensgefährtinnen, zum Fest der Fahnenweihe begrüsst werden. Am 26.05. fuhren unsere Gäste, be-gleitet von einigen Harmonianern, ins für sie völlig unbekannte Appenzellerland, und am Abend probten beide Chöre zusammen für ihren Auftritt für den am 27.05. folgenden Festakt. An diesem war die Tonhalle bis auf den letzten Platz gefüllt, als umrahmt von festlichen Gesängen, welche der Männerchor Erfurt, der Männerchor Concordia als Patenchor, sowie die gastgebende Harmonie darboten, das neue Vereinsbanner feierlich entrollt und in die Obhut von Fähnrich Josef Mendler übergeben wurde. Beim anschliessenden Bankett in der prachtvoll dekorierten Reithalle auf der oberen Weiherwiese wurde alte Sängerfreundschaften erneuert und neue geschlossen. Am 28.05. gestalteten die „Erfurter“ und Harmonianer gemeinsam einen Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Nikolaus, und anschliessend wurde beim gegenseitigen Abschiednehmen der Wunsch ausgesprochen, sich bald wieder sehen zu dürfen. Am 25.06. besuchte die Harmonie das Schwyzer Kantonalgesangfest in Goldau und führte als Wettgesang „Trösterin Musik“ von Anton Bruckner auf. Der Vortrag wusste zu gefallen, die Experten hielten fest, dass sich dieser Männerchor eine schwere Aufgabe gestellt, diese jedoch würdig erfüllt habe, und verblieben mit den besten Wünschen für viele weitere Erfolge! Am 09./10.12. führte die Stadtmusik Wil ihr traditionelles Weihnachtskonzert in der Kreuzkirche auf und lud dazu als Gastverein die Harmonie Wil ein. Mit festlichen Gesängen wurde das wuchtige Blasmusikpro-gramm etwas aufgelockert. Als „aussergewöhnliches Klangerlebnis“ wurde von der Presse das am 17.12. in der bis auf den letzten Platz besetzten kath. Kirche Münchwilen von Harmonie, Jugendorchester Wil und Schülerchor Sirnach durchgeführte und vom gemeinsamen Dirigenten Martin Baur geleitete Weihnachtskonzert gelobt. Dieses Konzert bildete den stimmungsvollen Abschluss eines aussergewöhnlich erfolg- und erlebnisreichen Sängerjahres.

1994

Zu Jahresbeginn zählte der Chor 71 Mitglieder, wovon 57 Aktivsänger. Gesanglicher Höhepunkt des Jahres war am 25./26.06. die aktive Teilnahme am Kantonal-Gesangfest in Rorschach, auf welches die Sänger unter der Leitung von Martin Baur als Wettgesang die zeitgenössische Komposition „Frühmorgens“ von Heinrich Sutermeister einstudiert hatten. Zitat aus dem Expertenbericht: Der stattliche Männerchor mit seinem auswendig gesungenen Vortrag wagte sich mutig an eine interessante Aufgabe und bewältigte diese weitgehend mit Bravour. Der grosse Einsatz wurde mit dem Prädikat „sehr gut“ honoriert. Ebenfalls die Höchstbewertung „sehr gut“ holte sich der Chor am 03.07. anlässlich des Alttoggenburger Sängertages in Rossrüti mit den Wettliedern „Dank an die Freunde“ und „Leuchtet der Morgen“. An einer aus-serordentlichen Versammlung vom 21.09. wurde über die im Jahr 1995 in Aussicht genommene Fahnenweihe informiert. An der darauffolgenden Probe vom 28.09. wurden die neuen Statuten genehmigt.

1993

Am 03.03. umrahmte die Harmonie die Hauptversammlung der Kath. Frauengemeinschaft im Pfarreizentrum mit einem bunten, äusserst gut aufgenommenen Liederprogramm. Am 09.05. wurde erstmals ein Muttertagsgottesdienst in der Kirche St. Peter gesanglich umrahmt, ein Anlass, welcher sich seither zur Tradition entwickelt hat. Mit den Wettliedern „Leuchtet der Morgen“ und „Zum Anfang“ holte sich der Chor am 06.06. beim Sängerfest in Münchwilen das Prädikat „ausgezeichnet“. Beim Vortrag der Lieder wussten die meisten Sänger noch nicht, dass ihr lieber Kollege Domenico De Biasio, welcher das Lied „Zum Anfang“ gestiftet hatte, am Vortag völlig überraschend gestorben war. Am 03.07. wurden am Appenzellischen Gesangfest in Herisau die Lieder „Zum Anfang“ von Robert Schumann und „In stiller Nacht“ von Johannes Brahms Publikum und Jury vorgetragen und mit einem „sehr gut“ honoriert. Vom 27.-29.08. reisten die Harmonianer via Greyerz und St. Léonard nach Saas-Fee, verbrachten in der dortigen herrlichen Bergwelt, trotz Regen und Nebel, einige gemütliche Stunden und kehrten am dritten Tag bei strahlendem Wetter über Furka-Schöllenen-Vierwaldstättersee-Luzern nach Hause zurück. Am 29.09. fuhren manche Sänger über den Bodensee zur Barockbasilika Birnau, um die befreundeten Kollegen vom Männerchor Erfurt anlässlich dessen Ausfluges zu treffen und mit diesen gemeinsam zu singen. Am 06.10. wurde beschlossen, am Kantonalen Gesangfest 1994 in Rorschach teilzunehmen.

1992
Am 29.01. beschlossen die Harmonianer auf Anregung ihres Dirigenten Martin Baur, im Advent 1992 gemeinsam mit dem Cäcilienchor Kirchberg und dem Orchesterverein Wil die „Böhmische Hirtenmesse“ von Jan Jakub Ryba aufzuführen. Etwas „völlig neues“ war die Teilnahme der Harmonie an den Internationalen Chortagen vom 22.-24.04. in Verona. Dafür musste gemäss Vorgabe der Jury ein Liederprogramm von 18 Minuten Dauer einstudiert werden. Beim Vortrag wurde der Chor von den schlechten akustischen Verhältnissen überrumpelt und verlor dadurch die gewünschte Spontaneität. Immerhin durfte man als Auszeichnung einen Bronze-Pokal und die Gewissheit, an einem einmaligen Anlass teilgenommen zu haben, mit nach Hause nehmen. Bei diesem Anlass lernte die Harmonie bei einem spontanen Singen in der weltberühmten Arena von Verona den ebenfalls dort singenden Männerchor Erfurt kennen. Aus dieser eher zufälligen Begegnung entstand bald eine tiefe Freundschaft. Am 24.06. stand das Probelokal nach einem heftigen Gewitter unter Wasser. Die Verlegung der „Probe“ in die „Frohburg“ hatte auf das Chorleben jedoch keine nachteiligen Auswirkungen … Wie schon im Vorjahr, sangen Har-monie und Concordia miteinander an der Bundesfeier auf dem Hofberg. Das Singen auf der offenen Bühne war allerdings eine undankbare Angelegenheit, sodass man beschloss, inskünftig darauf zu verzichten. Am Bäre-Fescht vom 28./29.08. führte die Harmonie erstmals eine Festbeiz; ein Anlass, welcher sich seither zur Tradition entwickelt hat. Nach intensiven Proben wurde am 13.12. in der total überfüllten kath. Pfarrkirche Kirchberg zusammen mit dem Cäcilienchor Kirchberg, dem Orchesterverein Wil, zwei Solisten und einer Klasse der Mädchensekundarschule St. Katharina die „Böhmische Hirtenmesse“ von Jan Jakub Ryba aufgeführt. Die Aufführung war sowohl für die unzähligen Konzertbesucher wie für die Mitwirkenden ein überwältigendes Erlebnis!
1991

Gesanglicher Höhepunkt dieses Jahres war zweifellos die Teilnahme am Schweiz. Gesangfest in Willisau LU. Am 25.05. reisten dafür 45 Aktivsänger in die Innerschweiz und brachten unter der Leitung von Martin Baur die herrliche Komposition „Schilflieder“ von Heinrich Sutermeister zur Aufführung. Für den auf höchstem Niveau stehenden Vortrag erhielt der Chor das Prädikat „ausgezeichnet“ erteilt; ein Erfolg, von welchem noch lange gesprochen wurde. Am 01.08. sang die Harmonie zusammen mit der Concordia an der Bundesfeier auf dem Hofberg. Im Herbst bereitete sich der Chor auf einen Unterhaltungsabend in der Mehrzweckhalle Rossrüti vor. Es wurde ein vielfältiges Programm, wie musikalische Schweizerreise, Chorprobe, Hock bei Gesang in der Beiz, einstudiert, um dieses am 16.11. zur Aufführung zu bringen. Ein kurz vor Beginn des Anlasses einsetzender Schneesturm sorgte dafür, dass die Unterhaltung zwar stattfand, allfällige Besucher dieser jedoch fernblieben, sodass die Sänger und ihre Angehörigen praktisch „unter sich“ waren.

1990

Am 10.01. beschloss der Chor, am 16./17.06. am Liechtensteinischen Bundessängerfest in Balzers und am 01.07. in Kirchberg am Alttoggenburger Bezirkssängertag teilzunehmen. Weiter wurde beschlossen, am 25./26.05.1991 in Willisau LU das Schweiz. Gesangfest zu besuchen und dort mit einem noch zu bestimmenden Wettlied vor der Jury aufzutreten. An der Hauptversammlung vom 17.03. konnte das aktive Ehrenmitglied Hans Brunschwiler für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden. Am Sängerfest in Balzers brachte die Harmonie das Lied „Der frohe Wandersmann“ von Felix Mendelssohn zur Aufführung. Diesesmal musste man sich von der Jury einige Abstriche gefallen lassen, aber zum Prädikat „sehr gut“ reichte der Vortrag dennoch. Einmal „etwas anderes“ war auch der Vortrag am Alttoggenburger Bezirkssängertag in Kirchberg. Ausgerüstet mit roten Bauchbinden und begleitet von einer feurigen Spanierin mit Castagnetten, wurde der zahlreichen Zuhörerschaft „Granada“ dargeboten. Vom 31.08. – 02.09.2003 hielt sich die Harmonie im nördlichen Nachbarland auf. Via Ulm-Dinkelsbühl gelangte die Gesellschaft nach Rothenburg ob der Tauber, wo man miteinander unvergessliche Stunden in froher Kameradschaft verbrachte. Auf Einladung der Stadtmusik Wil wirkte der Chor am 16.12. am traditionellen Weihnachtskonzert in der Kreuzkirche mit, und zum krönenden Abschluss des Jahres wurde am 26.12. in der Pfarrkirche Kirchberg die feierliche Taufe von Aline Baur, jüngste Tochter unseres Dirigenten, mit festlichem Gesang umrahmt.

1989

Zu Beginn des Jahres mussten die Harmonianer vom Rücktritt ihres verdienten Dirigenten Siegfried Jud Kenntnis nehmen, welcher sich damit nach Vollendung seines 70. Altersjahres etwas zu entlasten versuchte. Siegfried Jud hatte die Harmonie in den Jahren seines Wirkens entscheidend geprägt, sie war ihm richtig ans Herz gewachsen und hatte mit ihm zusammen überaus grosse Erfolge erzielt. Siegfried Jud war ein begnadeter Vollblutmusiker; Musik und Gesang bedeuteten ihm alles, beides war für ihn Beruf, wie aber auch Berufung. Er war sicher kein „pflegeleichter“ Dirigent, er duldete keine Halbheiten und manchmal auch keinen Widerspruch, aber mit seiner hie und da ziemlich hartnäckigen Wesensart war es ihm gelungen, die Harmonie auf einem hohen gesanglichen Niveau durch „seine Jahre“ zu führen, wofür ihm grosser Dank und Anerkennung gebührt! Im Rahmen einer kleinen Feier nahm der Chor am 30.03. von ihm Abschied. Am 27.04. wählten die vollzählig versammelten 79 Aktivsänger Martin Baur aus Sirnach zu ihrem neuen Dirigenten. Unter seiner Leitung wurde am 24.06. anlässlich des St. Gallischen Kantonal-Gesangfestes in Flawil „Die Nacht“ von Franz Schubert vorge-tragen. Die 65 teilnehmenden Harmonianer durften sich über den gut gelungenen und auswendig vorgetragenen Wettgesang freuen, und darüber freuten sich auch die Experten mit der Schlussfolgerung: Der pastoralen Sphäre dieser genialen Naturschilderung haben die Harmonisten von Wil ein gültiges Sublimat (Gefühlserlebnis) gegeben. Die zweite Jahreshälfte brachte noch einige Anlässe und Ständchen im kleineren Rahmen, welche alle zur guten Kameradschaft in der Harmonie beitrugen.

1988

Am 05.03. nahmen von den insgesamt 78 Aktivmitgliedern deren 61 an der Hauptversammlung teil. Während des ganzen Jahres probten die Sänger intensiv auf das grosse Schubert-Konzert, welches am 06.11. aus Anlass „10 Jahre Direktion Siegfried Jud“ in der bis auf den letzten Platz besetzten Kreuzkirche aufgeführt wurde. Mitwirkende waren der aus Wil stammende Tenorsolist Jürg Dürrmüller, Robert Jud am Flügel sowie ein Hornquartett der Stadtmusik Wil. Das Konzert wurde zum überwältigenden Erfolg und fand bei Zuhörern und Presse beste Kritiken. Dieses Konzert war denn auch ein „Grund“ dafür, dass die Harmonie am 22.12. den mit Fr. 3’000.00 dotierten Kulturpreis der Stadt Wil entgegennehmen durfte; eine Auszeichnung, welche den Chor ehrlich freute und ihn auf seinem weiteren gesanglichen Weg beflügelte.

1987

Zu Beginn des Jahres zählte der Chor 89 aktive Sänger und 8 nichtaktive Ehrenmitglieder. An der Hauptversammlung vom 21.03. wurde als Nachfolger des zurücktretenden Arthur Kammerlander der bisherige Vizepräsident Dr. Roman Blöchlinger zum neuen Präsidenten der Harmonie gewählt. Arthur Kammerlander war dem Chor während 14 Jahren als Präsident vorgestanden. Für seine vielfältigen Verdienste wurde er mit der Ehrenmitgliedschaft und der Ernennung zum Ehrenpräsidenten ausgezeichnet. Am 14.06.1987 fand in Rickenbach der Hinterthurgauische Sängertag statt, an welchem die Harmonie mit 75 Sängern teilnahm und als Wettgesang die Lieder „Wenn du fortgehst“ und „Das verlorene Liebchen“ von Antonin Dvorak vortrug. Schlusszitat aus dem Expertenbericht: Für diese vorzügliche Leistung sprechen wir den Wiler Sängern uneingeschränktes Lob – und herzlichen Dank aus! Vom 28.-30.08. reisten die Harmonianer für drei Tage ins Bündnerland, wobei auch ein Abstecher ins Puschlav vorgesehen war. Kurz vorher war die Talschaft von einem schweren Unwetter heimgesucht worden, welches viel menschliches Leid und unermessliche Schäden verursacht hatte. Auf Vorschlag eines Sängerkameraden, nicht mit leeren Händen ins Puschlav zu reisen, fanden am 20.08. anstelle der Probe zwei mit einer Geldsammlung verbundene Ständchen beim Alleeschulhaus und auf dem Hofplatz statt. Mit der auch innerhalb des Chores durchgeführten Kollekte und einem Beitrag der Stadt Wil kam insgesamt die stolze Summe von Fr. 10’700 zusammen, welche zu einem späteren Zeitpunkt von einer Delegation des Vorstandes dem „Sindaco“ von Poschiavo überbracht wurde. Die Reise selber wurde zum vorgesehenen Zeitpunkt durchgeführt, wobei anstelle ins Puschlav mit Ross und Wagen von Pontresina aus ins Rosegtal gefahren wurde. Am 10.12. traf sich der Chor nach der Probe zur Einweihung des neuen Fahnenkastens im Rest. „Sonne“. Nur, der Kasten war noch nicht installiert und auch heute, also nach nunmehr 17 Jahren, gibt es (noch) keinen solchen, wie auch die „Sonne“ seither mehr Wirtewechsel erlebt hat, als ihr lieb gewesen sein dürfte …

1986

Am 12.03. begleiteten die Harmonianer ihren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenen Ehrenpräsidenten Franz Debrunner auf seinem letzten Gang. Mit ihm hatte die Harmonie eine eigentliche Vaterfigur verloren. Am 01.06. fuhren 70 Sänger mit einem Extrazug der mittlerweile von der Bildfläche verschwundenen Mittel-Thurgau-Bahn nach Weinfelden zur Teilnahme am Thurgauischen Kantonalgesangfest. Unter der Leitung von Siegfried Jud und mit der gekonnten Klavierbegleitung durch den Wiler Leo Löhrer wurde als Wettgesang „Der Gondelfahrer“ von Franz Schubert dargeboten. Die Experten würdigten den Vortrag als „klingendes Zeugnis eines vorzüglichen Chores“. Am 03.07. liessen die Sänger die Probe ausfallen und begaben sich anstelle derer ins Rehabilitationszentrum Gais, um ihrem dort zur Erholung weilenden Präsidenten Arthur Kammerlander einen Liederstrauss zu überbringen. Am 28.09. fand in Sargans ein besonderes „Sänger- und Familienfest“ statt, an welchem 16 Chöre, darunter die Harmonie Wil, und zwei Musikensembles, teilnahmen.
Alle diese Formationen standen entweder unter der Leitung des Harmonie-Dirigenten Siegfried Jud oder einem seiner 12 Nachkommen.

1985

Am 09.03. zeigte sich die Harmonie gemäss ausführlichem Pressebericht „gesanglich und theatralisch auf der Höhe“, denn an diesem Samstagabend stieg in der Mehrzweckhalle Rossrüti (Wil konnte damals mit keinem passenden Saal aufwarten!) ein bunter Unterhaltungsabend mit einem ausgewählten romantischen Liederprogramm und einem kabarettistischen Lustspiel aus der Feder von César Keiser und Peter Farner. Dieser gelungene Anlass brachte dem Chor rund Fr. 6’100.00 Reinerlös in die Kasse. Am 23.03. nahmen 72 Aktivmitglieder an der Hauptversammlung teil. Am „Weissen Sonntag“, 14.04.1985, umrahmte die Harmonie zum letztenmal die Erstkommunionfeier in der Kirche St. Peter, womit eine seit 1917 währende Tradition zu Ende gegangen ist. Am 09.06. reisten 80 Sänger samt Dirigent und zugezogenem Pianist nach Thayngen, um am Schaffhauser Kantonalen Sängerfest den Wettgesang „Das Dörfchen“ von Franz Schubert aufzuführen. Einmal mehr geriet der Vortrag zum vollen Erfolg. Der Chor freute sich sehr über das von der Jury erteilte Prädikat „ausgezeichnet“. Am 19.10. fand im Rahmen der OLMA der vom St. Gallischen Kantonal-Gesangverein organisierte „Tag des Chorgesangs“ statt, an welchem auch die Harmonie teilnahm und mit verschiedenen Auftritten reichen Applaus erhielt.

1984
Am 17.03. nahmen 86 Aktivsänger an der Hauptversammlung im Rest. „Hof“ teil. Am 02.06. folgte der Chor einer Einladung von Dirigent Siegfried Jud und verbrachte mit ihm in seinem Heimwesen am Ruppen, oberhalb Altstätten, zusammen mit der Studentenmusik und dem Studentenchor des Kollegiums Appenzell, einen ausgedehnten fröhlichen Abend. Vom 22.-24.06. reisten die Harmonianer ins Elsass und genossen dort ausgiebig die landschaftlichen, wie auch kulinarischen Schönheiten. Auch dem dort gedeihenden Rebensaft wurde die gebührende Referenz erwiesen. Am 01.07. wirkten die Sänger bei der Fahnenweihe des Männerchores Bronschhofen mit. Am 08.09. nahmen zwei Mannschaften der Harmonie am Grümpelturnier des Liho-V Wil teil. Am 23.09. wurde der Aktivsänger Niklaus Bachmann in den Stadtrat Wil gewählt, wofür ihm seine Kameraden mit einem Ständchen im Hotel „Derby“ gratulierten. Am 20.12. ehrten die Harmonianer im Rahmen einer internen Feier ihren Ehrenpräsidenten Franz Debrunner zu seinem 80. Geburtstag und zu 60 Jahre Mitglied der Harmonie.
1983

Anfang des Jahres zählte die Harmonie 98 Sänger. Am 16.04 wurde Präsident Arthur Kammerlander von der Delegiertenversammlung des St. Gallischen Kantonalsängerverbandes zum neuen Kantonalpräsidenten gewählt, eine Ehre, welche erstmals einem Sänger aus Wil zuteil geworden ist. Seine Sängerkameraden überraschten ihn am Sonntagmorgen, 17.04., dafür mit einem Ständchen. Am 25./26.06. nahmen 80 Harmonianer am 23. St. Gallischen Kantonalgesangfest Rapperswil-Jona teil und brachten als Wettgesang das Lied „Der Lenz ist erwacht“ von Johannes Brahms zur Aufführung. Der Expertenbericht war voll des Lobes über den gelungenen Vortrag. Am 23.10. stellte sich der Chor in der Tonhalle zum Herbstkonzert einem zahlreichen Publikum vor und brachte romantische Werke von Brahms, Schumann, Mendelssohn, Schubert und Wolf zur Aufführung. Der Abend wurde zum vollen Erfolg und wurde sowohl von den Zuhörern wie von der Presse mit besten Berichten honoriert.

1982

Am 06.03. reisten die Harmonianer nach Appenzell, um den Abendgottesdienst in der Pfarrkirche St. Mauritius gesanglich zu umrahmen. Nebst Liedern aus der Schubertmesse durfte auch hier das „Vater unser“ nicht fehlen, und abgeschlossen wurde der Gottesdienst mit dem Pilgerchor aus „Tannhäuser“, bei welchem der Chor von der Studentenmusik Appenzell begleitet wurde. An der Hauptversammlung vom 19.03. konnten 23 Sänger für ausgezeichneten Probenbesuch geehrt werden. Am 06.06. feierte der Männerchor Oberbüren sein 100 Jahr-Jubiläum mit einem Sängertreffen. Rund 70 Harmonianer gratulierten ihren Fürstenländer-Sängerkollegen mit dem Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ und zeigte sich damit gemäss Pressebericht als „grösster und mit Abstand bester Chor“. Erstmals in der Vereinsgeschichte nahm die Harmonie an einem Schweiz. Gesangsfest teil, welches am 12./13. Juni in Basel stattfand. Als Wettlied war „Die Nacht“ von Schubert, dem eigentlichen Lieblingskomponisten der Harmonie, ausgewählt worden. Gemäss Expertenbericht brachten die rund 70 Sänger unter der Leitung von Siegfried Jud eine „vorzügliche, imponierende Chorleistung“ zu Gehör. Im Herbst erlitt Siegfried Jud einen Herzinfarkt. Am 29.10. besuchten ihn die Sänger im Rehabilitationszentrum Gais und brachten ihm ein Ständchen dar. Dieses trug sicher dazu bei, dass der Dirigent wieder völlig gesundete und die ihm lieb gewordenen Proben bei den Harmonianern bald wieder aufnehmen konnte!

1981

Am 15.02. erklang im Gottesdienst in der Kreuzkirche u.a. wieder das „Vater unser“. Am 04.05. umrahmten Harmonie und Concordia gemeinsam mit passenden Liedern den Empfang von Josef Bürge, neugewählter Präsident des Grossen Rates des Kantons St. Gallen. Vom 22.-24.05. reisten die Harmonianer ins Wallis und ins Tessin. Am 28.06. nahm der Chor am Alttoggenburger Bezirkssängertag in Gähwil teil. Zusammen mit der Studentenmusik des Gymnasiums Appenzell wurde unter der Leitung des gemeinsamen Dirigenten Siegfried Jud der Pilgerchor aus „Tannhäuser“ von Richard Wagner aufgeführt. Am 08.11. gestaltete der Chor in der Andreaskirche Gossau einen Gottesdienst, wobei auch hier u.a. das „Vater unser“ aufgeführt und von einer überaus grossen Zuhörerschaft als „makelloser Vortrag“ taxiert wurde.

1980

Am 31.01. wurde beschlossen, am Graubündner Kantonalgesangsfest in Disentis teilzunehmen  und als Wettgesang das „Vater unser“ von Arnold Kempkens vorzutragen. Am 22.03. wurde die Delegiertenversammlung des Schweiz. Armbrustschützen-Verbandes mit Liedervorträgen bereichert. An der am gleichen Tag stattfindenden Hauptversammlung wurde Hans Brunschwiler für „50 Jahre Harmonie“ geehrt und Präsident Arthur Kammerlander zu seiner Wahl in den Vorstand des kant. Sängerverbandes gratuliert. Am 14./15.06. fand in Disentis das bereits erwähnte Graubündner Kantonalgesangsfest statt, welchem die Harmonianer mit einiger Spannung entgegen sahen. Da der Wettgesang „Vater unser“, ein Werk der schwersten Kategorie, bis dahin nie im Zusammenhang, sondern nur stückweise gesungen worden war (!), sah man mit mehr oder weniger grossem Zittern der Aufführung in der Klosterkirche Disentis entgegen. Die Stossgebete von Dirigent und Sänger hatten genützt, denn der Vortrag wurde zum überwältigenden Erlebnis, und die Höchstbewertung durch die Experten war der sichtbare Erfolg für die Anstrengungen der vorhergehenden Monate! Gemeinsam mit der Concordia wurden am 07.09. das Schweiz. Studentenfest und am 26.09. der Jubiläumsabend „80 Jahre FC Wil“ gesanglich umrahmt. Am 21.12. sang die Harmonie im Gottesdienst in St. Peter erstmals in Wil das „Vater unser“, was als „musikalische Glanzleistung“ gewertet wurde.

1879 - 1979 (100. Geburtstag)
Am 15. Februar 1879 wurde die „Harmonie“ in der Wirtschaft zur „Traube“ (später „Jägerstübli“, heute „Lhasa-Stube“) von 22 sangesfreudigen Männern gegründet. Am 8. März 1879 wurden die Statuten genehmigt und bereits am 24. August 1879 fand in der Tonhalle die Weihe der ersten Vereinsfahne statt. Wegen fehlendem Geld wurden nur alle 14 Tage Proben abgehalten, und wegen einer Stickereikrise mussten von 1881 – 1884 alle Vereinsaktivitäten eingestellt werden.
Ab 1885 ging es kontinuierlich wieder aufwärts, es war eine starke Zunahme des Mitglieder-bestandes zu verzeichnen, und musikalisch machte der Chor beachtliche Fortschritte.
In diesen Jahren genoss die Harmonie auch einen besonders guten Ruf nicht nur wegen ihres gesanglichen Könnens, sondern auch durch ihre theatralischen Aufführungen. So wurde am 22. Januar 1888 „Die Rose vom Oberland oder Vaterfluch und Muttersegen – Vaterländisches Schauspiel mit Gesang in 4 Akten“, aufgeführt, dem gleich anschliessend noch „Die neue Eva – Lustspiel in 2 Akten“, folgte. Nur fünf Monate später, am 29. Juni 1888, wurde „unter gütiger Mitwirkung des dramatischen Clubs des Gesangvereins Harmonie“ in der Tonhalle „Die Räuber – Tragödie in 5 Akten von Fr. v. Schiller“ aufgeführt. Wiederum zwei Tage später, am 1. Juli 1888, wirkte der gleiche „dramatische Club“ auch noch bei der Aufführung von Schillers „Wil-helm Tell“, ebenfalls in der Tonhalle, mit. Am 26. Januar 1890 wurde im „Schwanen“ eine „the-atralische & gesangl. Aufführung“ veranstaltet. Das Programm umfasste „Die Beatushöhle – Schauspiel mit Gesang in 4 Aufzügen“ und „Heute mir, morgen dir – Lustspiel in 2 Akten“.
Nach einem Rückschlag im Jahre 1895, welcher auf interne Schwierigkeiten zurückzuführen war (Präsident und Dirigent traten aus dem Verein aus!), und Einstellung des Probenbetriebes, konnte 1897 wieder Tritt gefasst werden.
1901 nahm die Harmonie erstmals an einem Kantonalsängerfest teil. Am 5. Januar 1905 wurde im „Landhaus“ das 25-Jahr-Jubiläum gefeiert. Gleichsam zum Jubiläum nahm die Harmonie mit dem Motto „Hochzeitsgesellschaft“ am Wiler Fasnachtsumzug teil und gönnte sich zudem einen zweitägigen Ausflug ins Glarnerland, wobei Ricken und Kerenzerberg zu Fuss bezwungen wurden.
Am 21. Juni 1908 fand die Weihe einer neuen Fahne statt. 1909 wurden die Statuten erstmals revidiert, 1912 wurde während drei Tagen das Tessin bereist; Kosten pro Teilnehmer Fr. 43.–. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges legte jegliches Vereinsleben für einige Zeit lahm; dieses konnte erst nach einiger Zeit in relativ bescheidenem Rahmen wieder aufgenommen werden.
Auch in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts fiel die Harmonie vor allem wegen ihren Theater-darbietungen auf, so mit vaterländisch-dramatisch-schauerlich-schönen Stücken wie „Rose vom Oberland“, „Idda von Toggenburg“, „Die Beatushöhle“, „Rosa von Tannenburg“, „Patriot und Rebell“, „Rudolf von Erlach’s Tod“ u.a.
1922 wurde der hohe Kurs des Schweizerfrankens ausgenützt und für vier Tage nach München gereist. Am 5./6. Juli 1925 fand in Wil das 14. st. gallische Sängerfest statt, welches gemein-sam von den Wiler Männerchoren Harmonie und Concordia organisiert wurde.
Am 16. Juni 1929 feierte die Harmonie ihr 50-Jahr-Jubiläum mit der Durchführung eines Sän-gertages auf dem Bleicheplatz, an welchem sich 34 Vereine beteiligten. Die Harmonie erwirt-schaftete dabei einen Reingewinn von über Fr. 3’000.–, für die damalige Zeit ein überaus erklecklicher Betrag!
Ein aus heutiger Sicht wohl etwas eigenartiger Anlass war das „Ostgau-Radfahrer-Fest“ vom 28./29. Juli 1934, an welchem die Chöre Harmonie und Concordia zusammen mit der Stadtmu-sik ein Unterhaltungskonzert bestritten. 1936 gab sich die Harmonie neue Statuten. Im gleichen Jahr reichte Dirigent Alfons Wettenschwiler nach 34-jähriger, äusserst erfolgreicher Tätigkeit seine Demission ein. Alfons Wettenschwiler wurde für seine Verdienste zum Ehrendirigenten der Harmonie ernannt.
1939 zählte der Verein 84 Aktiv- und 310 Passivmitglieder. In den 60 Jahren seines Bestehens hatte sich somit die Zahl der aktiven Sänger praktisch vervierfacht. Die Jahre des 2. Weltkrie-ges brachten einige Einschränkungen im Vereinsbetrieb. Ab 1945 jedoch folgten wieder regel-mässige gesellige und gesangliche Anlässe.
Am 25. April 1954 wurde mit einem Festkonzert in der Tonhalle das 75-jährige Bestehen der Harmonie gefeiert, und erstmals ertönte dabei der „Wahlspruch – O Harmonie der Töne!“, ein Lied, welches auch heute noch bei jeder Aufnahme eines neuen Sängerkollegen gesungen wird. Zum Jubiläum wurde am 30. Mai 1954 ein Sängertag mit gegen 1000 Sängern durchge-führt.
Erstmals nach dem 2. Weltkrieg reiste die Harmonie vom 12. – 15. August 1955 ins Ausland (Schwarzwald – Rheinland). Am 29. Januar 1958 wurde Franz Debrunner zum 1. Ehrenpräsi-denten der Harmonie ernannt. Dieser war 1925 in die Harmonie eingetreten, 1935 in den Vor-stand gewählt und 1946 zum Ehrenmitglied ernannt worden. Die Ehrung erfolgte als Dank für seine vielfältigen, uneigennützigen Verdienste, welche er in verschiedenen Funktionen für den Chor erbracht hatte.
Am 5. Januar 1963 erhielt die Harmonie im Rahmen eines feierlichen Anlasses ihre dritte Ver-einsfahne. Am Ende dieses Jahres wurde das Probelokal vom Hotel „Landhaus“ in den Sing-saal des Schulhauses Sonnenhof verlegt, und dort probt die Harmonie heute noch!
Am 1. Februar 1968 beschloss die Harmonie, im Jahre 1970 zusammen mit dem Männerchor Concordia das Kantonalgesangfest in Wil zu organisieren. Dieser Grossanlass fand am 27./28. Juni 1970 statt. Leider resultierte daraus nur ein sehr bescheidener Reinertrag; der grosse Aufwand für das abendliche Unterhaltungsprogramm hatte sich offensichtlich negativ ausge-wirkt.
Am 24. Februar 1973 wurde Arthur Kammerlander, der heutige Ehrenpräsident, zum Präsiden-ten der Harmonie gewählt. Am 19. Oktober 1975 wurde mit 71 Aktivsängern in der Kreuzkirche ein Schubert-Konzert aufgeführt, welches grosse Anerkennung gefunden hatte.
Das Jahr 1977 brachte schwergewichtig die Mitwirkung der Harmonie in 18 Aufführungen der Oper „Simone Boccanegra“ von Giuseppe Verdi am Stadttheater St. Gallen. Die gewaltigen Anstrengungen wurden mit besten Pressekritiken und einem ansehnlichen Beitrag in die Ver-einskasse belohnt. Im gleichen Jahr demissionierte der Chorleiter Peter Stieger. An seine Stel-le wurde Siegfried Jud, Altstätten, gewählt.
1979 feierte die Harmonie mit über das ganze Jahr verteilten Festivitäten ihren 100. Geburtstag. Seinerzeit hatten 22 Sänger den Chor aus der Taufe gehoben; 100 Jahre später wa-ren es 100 Mitglieder, welche festlich dieses „runde Jubiläum“ begingen. Am 18. Februar 1979 wurde dieses besondere Vereinsjahr mit einem Jubiläums-Apéritiv im kath. Pfarreizentrum er-öffnet. Am 24. März 1979 folgte die Jubiläums-Hauptversammlung, an welcher u.a. die neuen, ab 1. Januar 1979 gültigen Statuten genehmigt wurden, am 20. Mai 1979 reisten die Sänger mit Kind und Kegel, insgesamt über 200 Personen, mit einem Extrazug nach Konstanz und von dort per Schiff weiter zur Insel Reichenau, wo miteinander ein familiärer Tag verbracht wurde. Am 28. Oktober 1979 schliesslich fand als Höhepunkt des Jubiläumsjahres das Festkonzert in der Tonhalle statt, an welchem der Chor verschiedene Opernchöre von Beethoven, v. Weber, Rossini, Verdi, Wagner und Orff zur Aufführung brachte.
Soweit die Höhepunkte aus den ersten 100 Harmonie-Jahren. Selbstverständlich war die Harmonie all‘ die Jahre hindurch sowohl bei kleineren wie bei grösseren Anlässen präsent und trug das ihrige zum regen Vereinsleben in Wil bei. Es würde jedoch den Rahmen dieser Schrift bei weitem sprengen, wenn darin alle Anlässe aufgeführt würden. Einfach ausgedrückt, waren es natürlich solche Aktivitäten, welche in der Natur eines Männerchores liegen, und wie es so ist, lagen Freud‘ und Leid, Höhen und Tiefen, manchmal nahe beieinander.